Deutsch-französischer Schüleraustausch im Zeichen der „Weißen Rose“

Die Woche vor den Osterferien durften wir endlich unsere Gäste aus Moirans-en-Montagne bei uns begrüßen. Nachdem unsere Schülerinnen und Schüler letztes Jahr im Mai bereits in Frankreich waren, stand nun der Gegenbesuch aus dem französischen Jura an.

Bereits bei der Begrüßung am Freitagabend lagen sich einige „Corres“ in den Armen. Das Wochenende verbrachten die 20 französischen Kinder in den Familien. Die Begleitlehrkräfte Sylvette Guy und Christophe Jaillot waren bei Gerd Nolte (unserem ehemaligen Französischkollegen) und Andreas Brändle untergebracht. Sowohl die Kinder als auch die Lehrkräfte kamen in den Genuss von Ausflügen und gemeinsamen Abenden.

Am Montag durften die Gäste dann mit in den Unterricht. Sie waren beeindruckt, dass es doch so viele Unterschiede im Vergleich zu ihrer Schule gibt. Vor allem die Autonomie und die Freiheit der deutschen SchülerInnen fiel ihnen auf. Bei der offiziellen Begrüßung durch Frau Höflinger-Schwarz wurden Plakate zur „Weißen Rose“ überreicht, die die französischen SchülerInnen in Frankreich erstellt hatten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa ging es für die Gäste in die Stadt. Mit Hilfe einer Stadtralley konnten sie die wichtigsten Orte in Ulm erkunden.

Der Dienstag führte alle Austauschpartner in Begleitung von Frau Blank und Frau Krieger sowie der französischen Lehrkräfte nach München. Nach einer Führung durch die Ausstellung zur „Weißen Rose“ in der Universität konnten die Schülerinnen und Schüler „Großstadt schnuppern“. Ein herzlicher Dank gilt dem Förderverein des Scholl Gymnasiums, der diesen Ausflug für die französischen Gäste finanziell durch eine großzügige Spende ermöglicht hat.

Auch der Mittwoch stand ganz im Zeichen der „Weißen Rose“. Neben vier Stunden normalem Unterricht, hatten unsere AustauschschülerInnen eine Doppelstunde zu den Scholl Geschwistern – gehalten von Herrn Pielenz. Hier konnten sie unter anderem ein KI-gestütztes, imaginäres Interview mit Sophie Scholl führen.  Am Nachmittag führte unser ehemaliger Kollege Georg Kocheise auf den Spuren der „Weißen Rose“ durch Ulm. Hierbei war vor allem der Besuch der Martin-Luther Kirche sehr interessant, da in deren Orgel etwa zweitausend Exemplare des fünften Flugblattes versteckt wurden. Komplettiert wurde dieser Ausflug durch eine sehr informative und abwechslungsreiche Führung im Ulmer Münster – vorbereitet und durchgeführt von Marie Kocheise. Vielen Dank an dieser Stelle für diesen tollen und bereichernden Input.

Am Donnerstag wurden die Erfahrungen von den deutschen und den französischen SchülerInnen in Form einer Projektarbeit zusammengetragen. Dabei soll eine Zeitkapsel den zukünftigen AustauschschülerInnen die Möglichkeit geben, von den Erfahrungen der jetzigen TeilnehmerInnen zu profitieren. Im Anschluss ging es für die Gäste noch einmal nach Ulm. Der Flugsimulator Birdly begeisterte die SchülerInnen bei ihrer Zeitreise ins Mittelalter. Am Abend gab es dann das große Abschlussfest im Anbau. Die „Corres“ kamen schwarz-weiß (Ulmer Farben) gekleidet mit jeweils einem farbigen Accessoire. Es wurde viel getanzt und gegessen (dank eines tollen Buffets!) und die Stimmung war sehr gut, auch wenn manche schon traurig dem nächsten Tag entgegenblickten.

Spätestens am Freitagmorgen um 7 Uhr wurde klar, dass der Austausch ein voller Erfolg war. Es dauerte über eine Stunde, bis die französischen SchülerInnen abfahren konnten, da sich die „Corres“ mit Tränen in den Augen in den Armen lagen und nicht loslassen konnten. Die Gäste waren sich einig in ihrer Meinung, dass sie nicht nach Hause wollten. Nachdem endlich alle französischen SchülerInnen im Bus waren, stiegen kurzerhand die deutschen Kinder mit ein und es dauerte erneut lange diese wieder herauszubekommen.

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Begegnung mit unseren neuen Freunden aus dem Jura und können sagen, dass diese Woche für alle eine sehr große Bereicherung war.

A bientôt!



(Fotos und Text: Sabine Blank)